Die Menschen beten zu Gott. Sie tun das meistens, wenn sie bedrängt sind.

Sie sind bedrängt!

Die Kirchen sind geschlossen. Sie sind geschlossen, und können jetzt über das Fernsehen, den Rundfunk, und die sozialen Medien erreicht werden.

Gott ist nicht gefährlich.

In Gotteshäusern sollten keine Viren sein. Dachte sich der Mensch, der in die Kirche geht.

Die Kirche ist ein heiliger Ort.

Sie ist ein Ort, wo die Menschen zusammen sind. Sie sind sich nahe. Sie sind bei Gott. Sie sind sich nahe in Gott. Sie haben keine Angst, oder tragen ihre Ängste zu Gott.

Das habe ich mir gedacht.

Ich war erstaunt, dass die Kirchen keine Messe mehr zelebrieren.

Dass sie ohne die Gläubigen die Messe zelebrieren.

Was bedeutet das für mich? Habe ich mich gefragt!

Sie sind weg, die Engel. Sie sind weg, die Engel, die ich immer auch in der Kirche vermutet habe.

Sie sind weg, die Heiligen, die uns in der Kirche beschützen.

Sie sind weg, die Menschen, die sich in der Kirche beschützt fühlen.

Sie sind weg, die Kirchenväter, die uns glauben lassen, dass Gott da ist, und Gott in uns, und mit uns ist.

Glauben wir denn, dass Gott jetzt auch vom Virus vertrieben ist?

Das kann doch nicht sein!

Ist das so?

Gott, von einem Virus vertrieben. Gott, der das Alles erschaffen hat.

Nicht möglich, denke ich mir.

Was für ein Gott wäre das, der uns in dieser Zeit verlässt.

Der uns allein lässt, wenn es eine solche Krise gibt.

Das kann ich nicht glauben, dass Gott das tun würde.

Wo war den Gott, als die Bomben über unserem Land abgeworfen wurden, und die Kirchen voll waren.

Da war er da.

ER war da, und die Menschen waren auch da. Warum?

Weil sie geglaubt haben, dass Gott mit ihnen ist.

Das ist alles nicht mehr erklärbar für mich.

Ich kann damit nicht umgehen. Ich kann damit nicht umgehen, und frage mich das alles, weil auch ich wissen will, wann Gott bei mir ist.

Er ist, so sehe ich das, immer bei mir.

Er ist bei mir, und schützt mich.

Bislang habe ich geglaubt, dass er mich insbesondere schützt, wenn ich in der Kirche bin.

Das scheint nicht so zu sein.

Ich bin besser beschützt zu Hause. In meinem Haus.

In dem Gott immer präsent ist. In dem Gott mir nahe ist.

Mein zu Hause. Was ist mit meinem zu Hause in der Kirche?

Ich habe gelernt, dass es nur dann für mich da sein kann, wenn alles in Ordnung ist.

Wenn alles in Ordnung ist, und keine Gefahr besteht.

Wenn keine Gefahr besteht, die keiner sehen kann.

Keiner sehen kann, und die nur Gott sehen kann. Wenn man glaubt, dass Gott die Gefahr sehen kann.

Ich bin überrascht, dass das nicht diskutiert wurde. Diskutiert wurde, mit den Menschen, die in die Kirche gehen.

Was ist die Kirche? Sie ist die Gemeinschaft aller Menschen. Sie ist nicht das repräsentative Gebäude, in dem wir feiern, sondern sie ist die Gemeinschaft der Menschen.

Das kann man so sagen. Glaube ich. Das ist auch, was immer gesagt wurde. Von der Kanzel.

Was ist jetzt, wenn wir alle nicht in die Kirche gehen dürfen?

Kein Weihwasser. Weihwasser, das geheiligt ist. Weihwasser, das geheiligt ist, von denen, die es dürfen. Es heiligen, im Namen Gottes.

Das ist die weitere Frage?

Warum ist Weihwasser auch verboten?

Das alles sind Fragen, die angesichts des Virus aufzeigen.

Ich bin verwirrt. Ich bin verwirrt, weil ich geglaubt habe, dass die Gemeinschaft der Kirche dafür sorgen wird, dass Widerstand geleistet wird. Widerstand geleistet wird, wenn die Menschen aus der Kirche ferngehalten werden.

Das ist meine zentrale Frage?

Wer kann im Namen Gottes sprechen, wenn er die Menschen aus der Kirche fernhält, die in die Kirche gehen wollen?

Das ist meine zentrale Frage?