Es ist schwierig. Es ist schwierig, die Menschen zu bewegen. Warum? Weil sie nicht mehr gewohnt sind, etwas zu bewegen.

Sie tun nur noch, was sie schon immer getan haben. Sie tun nichts mehr Neues. Sie sind lethargisch. Sie sind nicht mehr daran interessiert, etwas Neues zu tun.

Sie sind sich dessen nicht klar. Sie sind sich nicht klar, dass sie dadurch ihre Lebensfreude beeinträchtigen. Sie können sich nicht mehr über etwas freuen.

Sie freuen sich über ein neues Ding. Das Ding ist für sie aber auch nichts mehr Neues. Sie haben schon viel davon. Sie haben es, und können es nicht lassen. Sie müssen immer wieder neue Dinge kaufen. Kaufen ist das Einzige, was sie noch froh macht. Froh macht, heißt aber nicht, dass sie damit glücklich sind, sondern froh machen heißt: „sie glauben etwas getan zu haben.“

Sie haben etwas eingekauft. Das ist es, was ihren Frohsinn aufkommen lässt. Er ist aber auch gleich wieder verschwunden. Es ist ja nur etwas anderes. Ein anderes Ding, das sie sich zugelegt haben.

Morgen ist es schon wieder vergessen. Es ist irgendwo. Es kann auch in der Garage stehen. Ein neues Auto. Wenn es einmal eingefahren ist, ist es gleich wieder alt. Es kann nicht mehr die Freude machen, die es als neues Auto gemacht hat. Der erste Fleck. Der erste Lackdefekt. Schon hat es keinen Wert mehr.

Sie sind sich dessen nicht klar. Sie setzen alles daran, etwas zu erwerben. Sie haben es, und freuen sich nicht mehr darüber.

Das kann sich nicht immer so fortsetzen. Sie sind damit in einem Strudel. Einem Strudel, der nie aufhört. Er hört nie auf, weil er nur sättigt. Sie sättigen sich mit Dingen.

Sie sind damit auch nicht glücklich. Sie geben Geld aus. Geld, das sie vielfach nicht haben.

Dann müssen sie wieder strampeln. Strampeln, damit sie das Geld wieder hereinbekommen, das sie ausgegeben haben. Das macht doch alles keinen Sinn. Sie sind hinter sinnlosen Dingen her, und haben damit keine Freude.

Das freudlose Dasein setzt sich fort, wenn man Essen geht. Essen gehen ist wichtig. Sie essen aber nicht, sondern sie stopfen sich voll.

Das macht auch nicht glücklich. Warum? Weil sie damit nur etwas getan haben. Sie haben sich nicht am Essen erfreut. Essen wird auch zu etwas, was konsumiert wird. Konsum heißt: „es wird erledigt.

Es wird gekauft. Es wird dann verschlungen. Es wird nicht mit Freude zu sich genommen, sondern es wird einfach getan. Es ist etwas, was nichts Besonderes ist. Man isst. Man isst schnell, und möchte schon wieder etwas anderes tun. Das alles macht nicht glücklich.

Die Menschen erkennen nicht, dass sie auf dem Holzweg sind. Sie sind nicht glücklich. Sie stressen sich. Sie stressen sich für Dinge, die sie alle nicht wirklich haben müssen.

Sie glauben aber, dass sie sie haben müssen. Warum? Weil es üblich ist, dass man kauft. Kaufen ist etwas, was die Gesellschaft als wichtig empfindet.

Jeder kauft. Man kauft ein. Man kauft immer ein, und weiß dann nicht mehr, dass man etwas eingekauft hat. Man hat Geld ausgegeben. Viel Geld. Aber es hilft nicht. Es trägt nicht dazu bei, dass die Menschen glücklich sind.

Sie sind dann glücklich, wenn sie etwas tun, das sie erfüllt. Es erfüllt sie nicht, wenn sie nur einkaufen gehen. Einkaufen gehen ist doch nichts, was Menschen erfüllen kann. Es ist ein Akt.

Ein Akt, der nur dazu da ist, etwas zu tun. Etwas zu tun, was man auch anders tun könnte. Man könnte etwas anderes tun. Man könnte spazieren gehen. Man könnte ein Buch lesen. Man könnte sich mit anderen Menschen unterhalten.

Nein! Die Menschen strömen in Shopping-Cities. Sie sind dort daheim. Sie sind dort mit vielen Menschen unterwegs. Sie sind so zahlreich, dass sie oft nicht mehr Platz haben zu gehen. Sie fühlen sich wohl. Es ist laut. Es ist stickig.

Wie kann man sich in dieser Umgebung wohl fühlen? Das geht nur, wenn man nicht darüber nachdenkt. Wenn man sich einfach treiben lässt. Wenn man nichts anderes kennt, als shoppen zu gehen. Wenn man shoppt, um die Zeit zu vertreiben.

Die Zeit vertreiben bringt zum Ausdruck, was das Problem ist. Es ist den Menschen einfach fad.

Sie wissen nicht, was sie mit ihrer Zeit tun können. Sie wollen es nicht anders. Sie können es nicht anders. Sie glauben, dass das die einzige Möglichkeit ist, ihr Leben zu fristen.

Ein Leben in Shopping-Cities. In Geschäften. Zwischen vielen Menschen, die Lärm machen. Die sich auf die Füße treten. Die sich um das beste Angebot raufen. Die sich darum raufen, ein nächstes Stück von etwas zu kaufen, das sie schon zu Hause haben. Nichts Wichtiges. Nur ein anderes Stück. Es kommt in die Einkaufstüte. Es ist wird gelagert.

Die Menschen können das alles tun. Sie können es tun, und werden damit aber nicht glücklich. Das ist das Problem. Die Menschen tun Dinge, die sie nicht glücklich machen.

Was kann das bedeuten? Sie wissen nicht, was es heißt, glücklich zu sein? Sind sie sich überhaupt klar, was Glücklichsein heißt? Ist es ihre Absicht, glücklich zu sein? Wenn ja, wie erkennen sie, dass sie glücklich sind?

Das ist die zentrale Frage. Wie erkennen sie, dass sie glücklich sind?

Sie sind es meist nicht. Warum? Weil sie sonst sich mehr freuen würden. Freuen über was? Über das, was sie tun.

Wie erkennt man, ob Menschen sich freuen? Sie freuen sich, wenn sie lachen. Wenn sie fröhlich sind. Wenn sie das auch zum Ausdruck bringen. Wie bringt man das zum Ausdruck?

Das kann man durch vielerlei Gesten zum Ausdruck bringen. Es sind Gesten, die erkennen lassen, dass sich der Mensch freut. Dass er sich freut, und das auch zeigen will.

Er zeigt es, wenn er sich freut. Der Mensch will es zeigen.

Er will es zeigen, weil er damit zum Ausdruck bringt, dass er glücklich ist. Das ist also ganz einfach. Er zeigt es. Er will es zeigen. Er will zeigen, dass er glücklich ist.

Das sind die Menschen, die man leicht erkennt. Sie lächeln. Sie sind da. Sie sind präsent. Sie sind nicht abwesend.

Sie rennen nicht einfach durch die Gegend. Wie viele Menschen rennen einfach. Sie rennen, und wissen nicht warum. Sie sind immer schnell unterwegs. Wohin? Sie wissen es meist selbst nicht.

Wenn sie angekommen sind, sind sie schon wieder unruhig. Sie sind unruhig, und wollen schon wieder etwas anderes tun.

Der Mensch ist unruhig, wenn er denkt. Er denkt dauernd. Er denkt, und glaubt, dass er schon etwas anderes tun sollte.

Das ist immer so, wenn die Menschen vom Verstand getrieben sind. Sie fühlen sich nirgends wohl. Sie sind einfach ständig unterwegs. Das macht sie aber nicht glücklich. Das stresst sie. Sie sind nie innerlich ruhig. Sie sind nicht mehr friedvoll. Sie sind nicht mehr entspannt.

Das kann sie alles nicht aus der Reserve locken. Sie sind überzeugt, dass das Leben ein ständiges Gerenne und Getue ist. Das ist aber nicht so. Sie leben nicht, sondern sie rennen hinter etwas her. Was ist das?

Das ist das, was ihnen ihr EGO dauernd suggeriert. Es ist das, was sie dauernd vermittelt bekommen.

Beschäftige dich. Tue etwas. Sei unterwegs. Kaufe. Tue etwas, was alle tun. Sei ein Teil der Gemeinschaft. Was ist Gemeinschaft?

Gemeinschaft ist in dieser Lesart etwas, das darauf ausgerichtet ist, zu tun, was alle tun. Zu tun, was alle tun, und es möglichst intensiv zu tun. Tue es, ist das Zauberwort. Tue es so, wie die anderen.

Dann bist du glücklich. Dann bist du froh. Dann bist du der, den man liebt. Den man anerkennt. Den man als Teil der Gemeinschaft sieht.

Das ist aber nicht so. Diese Gemeinschaft gibt es nicht.

Sie ist nicht da. Sie ist nur eine Summe von Menschen, die rennen. Sie rennen hinter demselben her. Was ist das? Das wissen sie selbst nicht.