Falsch gibt es nicht. Falsch ist nicht richtig. Richtig gibt es auch nicht.

Das sind nur Konstruktionen, die das EGO wählt, um uns zu verwirren.

Es sagt: „Du hast nicht richtig gehandelt!“ Es sagt: „Du hast falsch gehandelt!“

Wenn Sie dann sagen, ich habe „richtig gehandelt“, krebst das EGO sofort zurück, und sagt Ihnen, dass Sie richtig gehandelt haben. Es setzt allerdings gleich einen Zusatz: „aber, wenn Du das auch getan hast, dann sei vorsichtig!“

Sie sind dann vorsichtig, und entscheiden nicht so, wie Sie es wollen. Das ist gut. Das ist gut für Ihr EGO, weil dann hat es Zeit, sich zu überlegen, was es jetzt noch tun kann, um Sie zu verunsichern.

Es verunsichert Sie mit folgendem Satz: „Du liegst zwar richtig mit dieser Entscheidung, aber ich sage Dir, das könnte auch ins Auge gehen!“

Jetzt ist es soweit. Sie sind nicht nur unsicher, sondern Sie entscheiden jetzt nicht. Sie zögern. Sie schieben auf. Sie sind jetzt einfach nicht mehr sicher, ob Sie es tun sollen.

Das kann sein, wenn Sie denken, dass richtig oder falsch, richtig ist.

Es ist richtig, dass Sie nicht Alles tun können. Es ist richtig, dass Sie nicht alles sofort entscheiden sollen.

Sie sollen vor allem nicht sofort etwas entscheiden, wenn Sie von Emotionen erfüllt sind.

Dann ist es richtig, nichts zu entscheiden. Warum? Weil Sie dann nicht in der Lage sind, eine vernünftige Entscheidung zu treffen.

Was ist eine vernünftige Entscheidung? Eine vernünftige Entscheidung ist eine Entscheidung, die völlig ruhig getroffen ist. Sie haben sich das Für und Wider überlegt. Sie haben sich genau überlegt, welche Konsequenzen es mit sich bringt. Sie sind guten Mutes, es auch umsetzen zu können. Sie sind sich sicher, dass Sie damit vorwärts kommen. Sie sind sich auch klar darüber, welche Ergebnisse es liefern soll. Sie haben auch überlegt, was es für andere Menschen bedeuten könnte. Das sind vernünftige Entscheidungen. Sie sind fundiert. Sie sind nicht aus einer Emotion heraus getroffen.

Die Menschen treffen viele Entscheidungen aus einer Emotion heraus. Sie treffen sie, und dann sind sie sauer auf sich selbst, weil sie die Entscheidung so schnell getroffen haben. Falsche Entscheidungen machen sie wütend auf sich selbst. Das ist gut. Gut für das EGO. Menschen die wütend sind auf sich selbst, sind leicht beherrschbar. Zudem beginnt die Galle weh zu tun. Wenn es sich auch noch in dauernden Ärger mit dem Ergebnis der Entscheidung ausweitet, dann wird auch die Leber noch betroffen.

Fatal, was so alles mit emotionalen Entscheidungen verbunden sein kann. Sie können auch noch dazu führen, dass andere Menschen davon betroffen werden. Sie bekommen den Ärger den Sie haben zu spüren. Sie sind die Blitzableiter.

Das ist mir oft passiert. Ich war schnell. Ein Schnellentscheider. Ein Mensch, der schnell entscheiden wollte. Auch, weil ich geglaubt habe, dass jemand, der schnell entscheidet, ein besserer Manager ist. Das hat mich viel Zeit gekostet. Zeit, die ich gebraucht habe, um zu reparieren, was ich damit angerichtet habe. Es hat mich auch Energie gekostet. Ich musste mir erklären, warum ich falsch entschieden habe, und ich musste es auch anderen erklären. Das war das Schlimmste. Anderen zu erklären, dass ich einen Fehler gemacht habe, und zudem noch die Fehlentscheidung wieder rückgängig zu machen.

Das sind alles die Konsequenzen von Fehlentscheidungen. Fehlentscheidungen die getroffen werden, weil sie aus einer Emotion heraus getroffen werden.

Ich halte mich für einen emotionalen Menschen. Das hielt ich auch für gut. Dachte immer, das ist das Gegenteil von den Typen, die eiskalt sind. Nur kopfgesteuert sind. Das war ich auch. Das erkannte ich nur nicht. Ich erkannte es nicht, weil ich nicht wusste, dass auch Emotionen Gedanken entspringen. Gedanken entspringen, und vom EGO als besonders starke Waffe benützt werden, um die Menschen durcheinander zu bringen.

Ich weiß das. Ich weiß das, weil ich genug Erfahrungen damit gesammelt habe. Ich habe das erfahren, weil ich geglaubt habe, dass ich mit meinen Emotionen auch andere Menschen bewegen konnte. Ich dachte, mit Emotion erklärt, ist schon halb erklärt. Der Funke der überspringt genügt. Nein!

Die Emotion tut nichts. Sie schreckt nur die anderen Menschen ab, die von der Emotion getroffen werden.

Begeisterung ist etwas anderes. Begeisterung kommt aus dem Herzen. Die Menschen merken, wenn etwas aus dem Herzen kommt. Das ist wichtig. Das ist wichtig, dass die Menschen begreifen, dass es einen Unterschied macht.

Der Unterschied ist: „wenn etwas aus dem Herzen kommt, kommt es an!“ Warum?

Weil die Menschen berührt werden.

Das konnte ich auch. Die Menschen berühren. Wann war das der Fall?

Wenn ich nicht gedacht habe. Wenn ich nicht gedacht habe, was ich spreche. Wenn ich nur gesprochen habe, ohne darüber nachzudenken, was ich sprechen werde.

Meine Reden habe ich immer wie folgt gehalten: „ich habe vorher kurz meditiert. Mich beruhigt. Mir die Menschen, zu denen ich sprechen werde, vorgestellt.“

Dann bin ich einfach auf die Bühne gegangen, und habe gesprochen. Frei heraus. Ohne ein Blatt Papier. Das war gut. Ich fühlte mich auch gut. Ich hatte keine Erwartungshaltungen. Ich tat einfach, was ich tun wollte.

Jetzt noch etwas. Das Etwas ist wichtig! Ich habe das alles getan. Ich habe das alles getan, und gelernt, was es heißt, einfach da zu sein.

Ich war einfach da, heißt: „ich wollte etwas sagen!“ Ich wollte etwas sagen, und habe es getan, im Vertrauen darauf, dass mein Herz mir sagen würde, was ich sagen wollte.

Das Herz!

Das Herz ist der Leader. Wenn Sie die Führung an Ihr Herz abgeben, dann sind Sie dort, wo Sie hingehören.

Dann wird es schön. Dann sind Sie begeistert. Dann sind Sie begeistert, und tun das, was sie tun, mit Begeisterung.

Dann sind Sie der, der Sie sind.

Sonst sind Sie nicht der, der Sie sind.

Sonst sind Sie der, der Sie das EGO sein lässt.

Sie denken, dass Sie so sein müssen, weil Sie sonst nicht angenommen werden!