Der Tag kann bald sein. Der Tag kann bald sein, an dem der Virus nicht mehr da ist.
Das können die Menschen jetzt nicht glauben.
Sie glauben es nicht, und tun, was getan werden muss.
Sie bleiben zu Hause.
Sie sind zu Hause, und sind auch nicht zu Hause. Sie gehen spazieren. Sie tun, was sie sonst unter der Woche nie tun. Sie tun es nicht, weil sie das nicht gewohnt sind.
Es ist schön draußen. Es ist schön draußen, und sie können es tun. Sie tun es. Sie gehen spazieren.
Das ist gut. Sie sind in der Natur. Sie sind zusammen. Sie essen auch zusammen. Sie sind nicht immer zusammen, weil das doch etwas zu viel werden könnte.
Sie tun es, und können es tun, darum tun sie es.
Sie sind auch deshalb zusammen, weil sie jetzt zusammen sein müssen. Warum? Weil es die Regierung so sagt.
Sie sagen es, und die Menschen halten sich daran.
Sie sind auch in den Zimmern. In den kleinen Zimmern. Jetzt sind viele auf einmal über lange Zeit in den kleinen Zimmern zusammen. Sie sind jetzt schon nervös.
Sie wollen hinaus. Sie wollen hinaus, und wollen wieder arbeiten.
Das werden die Gewerkschaften fordern. Sie werden Arbeiten wieder einfordern. Die Unternehmer werden auch beginnen, unruhig zu werden. Sie werden auch fordern.
Jetzt wird es schwierig, sie alle zurückzuhalten. Das ist gut.
Der Virus ist aber noch da!
Was tun mit dem Virus?
Das kann jetzt nicht ernst genommen werden, was jetzt gesagt wird.
Er wird verschwinden. Bald verschwinden.
Warum?
Weil es opportun ist.
Jetzt kann die Wirtschaft wieder florieren. Jetzt sind die Lager leer. Jetzt sind sie leer, und es kann wieder gewirtschaftet werden.
Geld ist auch da. Die Leute haben es nicht ausgegeben. Sie haben es gespart. Sie haben es gespart, weil sie Angst vor dem Virus hatten.
Sie haben geglaubt, dass sie etwas zur Seite legen müssen, damit sie für die Zeit, die noch lange dauern könnte, noch etwas haben.
Jetzt ist es Zeit, wieder etwas zu tun. Die Werbung beginnt.
Sie beginnt wieder anzulaufen. Die Menschen sind noch zögerlich. Jetzt muss wieder geworben werden. Die Umsätze steigen wieder. Die Menschen wollen kaufen.
Das kann doch nicht sein. Sagen die Menschen.
Das wird so sein. Warum? Weil es immer so war.
Es war auch 2003 so.
Die Menschen haben gespart. Sie haben nichts ausgegeben.
Dann, nachdem die Bedrohung durch den Virus weg war, haben sie wieder begonnen zu kaufen.
Sie haben gekauft, und viel gekauft, weil sie lange nichts mehr gekauft haben.
Jetzt haben sie nicht einmal mehr kaufen dürfen.
Sie haben nur das Notwendigste kaufen dürfen.
Das haben sie auch noch auf Lager gekauft. Unendlich viel, was sie auf Lager gelegt haben.
Sie werden vieles davon nicht verbrauchen können. Warum?
Weil es abgelaufen ist. Sie wurden gewarnt, nicht so viel auf Lager zu kaufen.
Ihnen wurde gesagt, dass die Grundversorgung gewährleistet ist. Das haben sie nicht gehört. Warum?
Weil sie Angst hatten.
Das ist nicht verwunderlich, bei all den Nachrichten, die sie konsumieren mussten. Die, insbesondere, die im Haus bleiben mussten.
Sie mussten im Haus bleiben, weil sie schon alt sind. Sie sind alt, und sind risikogefährdet. Warum?
Weil sie alt sind? Nein, weil sie wegen ihrer Angst geschwächt sind.
Das sind die, die auch am meisten gefährdet sind. Nicht, wegen des Virus, sondern weil ihr Immunsystem angeschlagen ist.
Das Immunsystem ist auch dann angeschlagen, wenn Menschen Angst haben. Warum?
Weil das auf ihr Gemüt geht. Wenn das Gemüt belastet ist durch Angst, sind die Menschen in ihrem Wohlbefinden beeinträchtigt.
Das ist so, und kann noch gesteigert werden. Wenn man ihnen auch noch den Kontakt zu ihren geliebten Menschen verweigert.
Sie sind dann besonders anfällig. Warum? Weil sie auch nicht mehr mit jemand sprechen können. Über das Handy können sie aber sprechen.
Das ist gut. Es sagt nur niemand, dass die Handys Elektrosmog mit sich bringen, der auch das Immunsystem schwächt.
Alles Märchen, sagen die, die die Telefone verkaufen. Das ist gut, weil auch das wird klar werden.
Was wird klar werden. Dass der Elektrosmog Realität ist. Er ist Realität, und kann nachgewiesen werden. Das wird geschehen.
Es wird noch etwas geschehen.
Die Menschen werden erkennen, dass das Alles schwer zu verstehen ist.
Sie sind nicht dumm. Sie denken nur zu viel. Sie denken, dass das alles nicht möglich ist.
Es kann möglich sein. Das kann herausgefunden werden.
Es kann herausgefunden werden, wenn man fragt.
Das kann man tun.
Man kann fragen.
Das ist die eine Seite der Medaille.
Die andere Seite ist die mit Menschen, die nicht wissen, wie sie den nächsten Monat durchkommen, es schon heute nicht mehr wissen. Die sich im Stich gelassen fühlen von einem leistungsorientierten Sozialsystem, in dem sie durch das Maschennetz fallen. Es sind Familien, die auf engstem Raum zusammenleben müssen – mehr geht sich nicht aus.
Und diesen Menschen werden in Wien die einzigen angenehmen Außenbereich gesperrt! Es werden die Tore geschlossen zu allen den Erholungsbereichen, wo diese Menschen hingehen konnten. Dabei nahm die Epidemie in Wien offensichtlich ihren Ausgang in den noblen Vierteln, dort, wo die Menschen sich auf globalen Reisen vergnügten. Nicht dort, wo die einkommensschwachen Schichten leben.
Diesen menschen geht es ums Überleben. Es ging ihnen vorher auch ums Überleben, nicht ums Leben. Und das ist heute schwerer geworden.
Die Regierung schafft Sofortmaßnahmen für die Wirtschaft, um die Härtefälle abzufedern. Während in Deutschland ein Mieter-Kündigungsschutz dazu führt, dass sich Mieter und Vermieter über die Möglichkeiten von Mietzahlungen in der Krise einigen, gewährleistet das österreichische System die Stundung von Mieten und Abgaben; das bedeutet genau für die wirklich Betroffenen, die Null Einnahmen haben in diesen Wochen, sie dürfen das Ganze etwas später zahlen, in der ganzen Höhe.
Nun ja, wenn man über die Verhältnisse lebt, ist das so, meinen die einen. Wenn es keine Wahl gibt, sagen die anderen. Wenn wir ein Wirtschaftssystem befördern, in dem Ganztagsarbeit nicht mehr ausreicht, um eine Familie zu ernähren, gibt es ein systemisches Problem, das die Virus-Krise noch deutlicher macht.