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AUGUST, 2019

Die Führungsqualität ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg jeden Unternehmens. Sie ist unabdingbar verbunden mit der Menschlichkeit, die die Führungskraft zu leben in der Lage ist.

Die Menschlichkeit, die die Führungskraft vorlebt ist die Guideline für die Menschlichkeit, die im Unternehmen erlebbar wird.

Die Menschlichkeit ist der Nährboden für alles.

Für die Produkte, die das Unternehmen erzeugt; für die Servicequalität; für die Resultate, die das Unternehmen erzielt.

Ohne Menschlichkeit wird langfristig nichts erreicht.

Das Unternehmen hat keine Substanz. Keine wirkliche Kraft und Energie. Freude und Begeisterung werden unterminiert, die Kreativität und Dynamik der Mitarbeiter wird erstickt. Ohne Menschlichkeit sind die Mitarbeiter ohne Engagement

Ihre Leistungsfähigkeit sinkt kontinuierlich. Ihre Motivation nimmt ab. Ihr Beitrag wird immer kläglicher. Die Produktivität sinkt. Die Kosten der Leistungserbringung steigen. Die Rentabilität des Unternehmens schwindet.

Die Zahl der Mitarbeiter muss reduziert werden um die Kosten zu senken.

Die Mitarbeitermotivation sinkt weiter.

Ein Circulus Vitiosus, der schließlich meist im völligen Chaos endet und die Existenz des Unternehmens gefährdet.

Der einzige Grund für diese Entwicklung ist: Mangel an Menschlichkeit.

Führungskräfte, die ihre einzige Verantwortung nicht wahrnehmen, die Macht der Initiative zu ergreifen.

Führungskräfte, die purem Egoismus frönen. Die sich für etwas Besseres halten. Die sich über andere Menschen erheben. Die sich nicht als gleichwertiges Mitglied der Gemeinschaft empfinden, sondern für sich eine Sonderstellung beanspruchen.

Führungskräfte, die sich in einen Größenwahn hineinsteigern, nur weil sie eine Führungskraft sind.

Führungskräfte, die diesen Größenwahn in alle Bereiche des Unternehmens tragen.

Führungskräfte, die den Narzissmus in höchster Ausprägung leben und diesem alles unterordnen.

Führungskräfte, deren Charakter höchst fragwürdig ist, und die zu allem bereit sind, auch zu Korruption und Gewalt.
Die Zeit ist da, diesen Führungskräften Einhalt zu gebieten.

Zu hoch ist der makroökonomische Schaden den sie verursachen.

Zu hoch ist das menschliche Leid, das sie mit ihrer menschenverachtenden Grundhaltung erzeugen.

Zu hoch ist der Verlust an Menschlichkeit, der überall in den Unternehmen Platz greift. Die Hoffnung der Mitarbeiter sinkt. Die Aussicht auf eine Verbesserung der Situation schwindet. Ein Ausweg ist nicht erkennbar.

Kollektive Angst ist die Folge.

Die Zahl der Krankenstände wächst. Die Anzahl der Fehltage wird größer. Die Leistungserbringung wird mehr und mehr beeinträchtigt. Grosse Verluste entstehen allerorten.

Die Fehlerrate wird stetig größer. Wenige sind noch engagiert. Die innere Kündigung grassiert. Jeder will nur noch weg und kann nicht, weil er um seine Existenz und die seiner Familie fürchtet.

Eine Mitarbeiterschaft der Hoffnungslosen soll nunmehr ein Unternehmen bewegen. Sie ist aber bewegungslos. Gefangen in der Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren.

Wieder ein Circulus Vitiosus, verursacht durch schlechte Führungsqualität.

Der einzige Ausweg aus diesem Dilemma ist, der Führungsqualität Priorität zu geben. Höchste Priorität!

Führungskraft darf nur der sein und werden, der sich selbst führen kann.

Der sich selbst fordert und ständig fördert. Dessen Charakter höchsten Anforderungen genügt. Der sich der hohen Verantwortung bewusst ist, die er mit der Führung anderer übernommen hat.

Der mit dieser Verantwortung nicht spielt, sondern sie mit besonderer Ernsthaftigkeit wahrnimmt.

Der sich klar ist, dass er mit seinem Verhalten Leid erzeugen kann.

Menschen krank machen kann. Familien zerstört.

Es ist Zeit, dass sich alle Führungskräfte ihrer destruktiven Wirkpotentiale bewusst- werden.

Dass sie sich schuldig machen, wenn sie ihr Verhalten nicht ändern.

Wenn sie zulassen, dass Führungskräfte ihr Unwesen treiben, die Leid verursachen, und Menschen krank machen.

Es ist Zeit, dass sich Führungskräfte bewusstwerden, dass die Zeit gekommen ist, in der menschenverachtendes Verhalten nicht mehr akzeptiert werden wird.

Es ist Zeit, zu erkennen, dass Menschen für Menschen da sind.

Dass kein Mensch über dem anderen Menschen steht.

Dass keine Führungskraft – die sich als solche bezeichnet oder in einer Führungsfunktion ist – sich als Mensch über einen anderen Menschen stellen darf.

Es ist Zeit, sich bewusst zu werden, dass ein Zuwiderhandeln an diesem Grundsatz eine Verletzung der Menschlichkeit bedeutet, die an den Pranger gestellt werden wird.