Das Leben der Menschen ist etwas, was viel zu wenig beachtet wird. Was heißt leben? Was heißt leben, und wie kann man leben?

Das ist ganz einfach, sagen die meisten Menschen. Man kann gut leben. Man kann gut leben, wenn man viel Geld hat.

Wenn man nicht viel Geld hat, kann man nicht gut leben. Das ist die Quintessenz für viele Menschen. Sie sind damit zufrieden.

Sie sind mit dieser Sicht des Lebens zufrieden. Sie hinterfragen nicht. Sie tun einfach so weiter. Sie fragen auch nicht, warum sie so über das Leben denken.

Sie denken nicht daran, dass Geld doch nicht das Leben sein kann. Geld kann doch nicht über das Leben entscheiden. Oder doch?

Nein! Es kann nicht entscheidend dafür sein, dass jemand gut oder schlecht lebt. Es kann nur so sein, dass sich jemand weniger oder sehr wenig leisten kann.

Was will sich denn der Mensch leisten? Er kann sich alles leisten, wenn er genug Geld hat. Dann kann er kaufen. Dann ist er glücklich. Das ist aber auch nicht der Fall.

Glück und leisten hängen nicht zusammen. Das weiß man. Das wissen die, die in der Glücksforschung unterwegs sind. Sie wissen, dass Geld nicht dafür entscheidend ist, dass sich die Menschen glücklich fühlen. Sie fühlen sich glücklich, wenn sie zusammen sind. Sie fühlen sich glücklich, wenn sie etwas tun. Sie fühlen sich glücklich, wenn sie etwas tun, das sie erfüllt. Sie fühlen sich glücklich, wenn sie am Abend müde sind. Müde sind von dem, was sie getan haben.

Sie haben viel getan. Viele von uns, tun sehr viel – Tag für Tag. Sie tun es, und sie sind dabei nicht glücklich. Sie sind nicht glücklich, weil sie tun, was sie nicht tun wollen.

Das sind dann die Menschen, die unglücklich sind. Sie sind unzufrieden. Sie haben Geld, aber das kann das, was sie nicht fühlen, nicht wettmachen. Sie haben Geld, und können alles kaufen. Sie kaufen auch dauernd. Sie sind kaufsüchtig. Sie wollen sich befriedigen. Sie wollen sich zufrieden machen. Sie schaffen es aber nicht. Sie haben immer alles neu. Sie sind auf das Neue aus, wie verrückt. Sie wollen immer etwas Neues haben. Warum?

Weil sie mit dem Alten nie glücklich sind. Warum? Weil sie selbst nicht glücklich sind.

Sie sind nicht glücklich, und können das nicht erkennen. Sie tun alles, um glücklich zu sein, und werden immer unglücklicher. Sie stressen sich. Sie kaufen immer mehr. Sie füllen ihre Lager. Sie haben Häuser und Autos. Sie haben sehr viel. Sie haben sehr viel, und wissen aber auch, dass sie das nur beschäftigt.

Es beschäftigt sie andauernd. Sie müssen es reparieren lassen. Sie müssen es neu herrichten lassen. Sie streiten sich mit Mietern. Sie streiten sich mit denjenigen, die ihnen etwas verkauft oder hergerichtet haben. Sie haben überall ihr Geld im Spiel. Sie verlieren und gewinnen. Sie gewinnen und sind dann auch nicht glücklicher. Sie verlieren, und ärgern sich, dass sie etwas verloren haben.

Sie sind immer auf dem Weg. Auf einem Weg, der sie nie glücklicher macht. Ganz im Gegenteil. Sie sind nicht nur nicht glücklich, sondern sie sind auch noch verzagt. Warum? Weil sie so viel leisten, und nicht wissen, warum sie daraus keinen größeren Gewinn für sich ziehen.

Sie sind die Verlierer. Das erkennen sie nicht. Warum? Weil sie nichts über das Leben wissen. Sie wissen nichts über das Leben, weil sie sich nur an einem orientieren. Das ist Geld.

Geld das immer weniger wird. Es wird weniger, weil es entwertet wird. Warum? Weil die Inflation es entwertet. Weil die Preise ständig steigen. Weil man für das Geld immer weniger bekommt. Weil das Geld auch verloren geht, wenn man es risikoreicher anlegt. Sie verlieren immer. Sie verlieren, und ärgern sich darüber. Sie sind nicht nur Verlierer, sondern sie werden auch noch krank. Sie werden krank vor Zorn, weil sie sich wie Verlierer fühlen. Sie fühlen sich wie Verlierer, und können sich nicht mehr aufraffen, sich zu überlegen, warum sie sich nur mehr als Verlierer fühlen. Sie sind sich dessen nicht klar.

Sie sind sich nicht klar, dass sie Verlierer sind, weil sie ihr Leben nicht betrachten. Sie betrachten ihr Leben nicht unter dem Motto: „wie könnte es schöner und stressfreier sein?“ Das können sie nicht. Sie müssen etwas anderes überlegen. Wie bin ich dabei? Wo dabei? Bei denjenigen, die Gewinner sind. Was sind Gewinner? Das sind in dieser Welt diejenigen, die noch mehr haben. Sie haben noch mehr von dem, was sie glauben, wichtig ist. Sie haben noch mehr Häuser und Autos. Noch mehr Klamotten. Noch mehr Urlaube. Noch mehr Feriendomizile. Sie sind überall und nirgends.

Sie sind nirgends zu Hause. Sie sind immer unterwegs. Sie genießen nichts. Sie haben es nur. Sie sind dann auch schon wieder weg. Wohin. Zum anderen Domizil. Sie schleppen ihre Entourage mit. Sie brauchen sie, um sich zu unterhalten. Sie sind sich nicht genug. Sie sind sich nicht genug, und können ohne Lärm nicht sein.

Dabei ist Stille etwas, was für die Menschen entscheidend ist. Ruhe und Stille. Sie glauben das nicht. Sie können es nur erkennen, wenn sie sich damit auseinandersetzen. Auseinandersetzen und erkennen, dass sie in der Stille zur Ruhe kommen. Zur Ruhe kommen, die sie brauchen, um sich wieder einmal zu spüren. Sie spüren sich nicht mehr. Sie sind nur noch Getriebene. Das kann sein. Das kann sein, wenn die Menschen sich vom Geld treiben lassen.

Der Mensch kann viel. Er kann viel, und weiß es aber nicht. Er nützt es nicht, und kommt damit immer mehr vom Weg ab. Er hat viel, und viele haben nichts. Sie sind auch nicht glücklich. Aber jene, die nichts haben, und wissen, was sie können, sind glücklich. Sie tun etwas. Sie tun etwas, was sie zufrieden stellt. Sie mögen ein kleines Einkommen haben, aber sie sind damit zufrieden. Sie sind damit zufrieden, und konzentrieren sich auf das, was sie zufrieden macht. Sie treffen sich mit Freunden. Sie essen gemeinsam. Sie sind gemeinsam unterwegs. Sie brauchen nicht viel. Sie haben sich. Sie haben sich, und die Gemeinschaft, die sie zusammenhält.

Gemeinschaft ist wichtig. Das wissen alle, die sich mit Glücksforschung befassen. Sie befassen sich damit, und sind sich einig, dass der Mensch, wenn er in der Gemeinschaft ist, glücklicher ist, als wenn er alleine ist. Die ganzen Städte von heute sind darauf ausgelegt, die Menschen zu trennen. Sie sind nicht mehr beieinander. Sie treffen sich in Bars. Sie treffen sich überall, nur nicht mehr zu Hause. Sie sind in Bars und Restaurants zu Hause. Man trifft sich dort. Man trifft sich dort, und tut nichts mehr anderes, als sich dort zu treffen. Keiner lädt den anderen mehr ein. Keiner kocht für den anderen. Sie sind eigenständig. Sie haben nichts mehr zu kochen. Sie haben keine Zeit mehr für sich zu kochen. Sie kochen auch nicht mehr für andere.

Sie essen auswärts. Schnell, oder weniger schnell. Je nachdem, was heute dran ist. Morgen ist etwas anderes. Es muss nur nicht zu viel Zeit kosten. Zeit, die man für Wichtigeres braucht. Was ist das?

Fernsehen. Rundfunk. Handys. Nachrichten. Informationen. Informationen aller Orten. Filme. Filme, die meist mit sehr angreifen. Angreifen in dem Sinne, dass sie spannend sind. Spannend sind, und mit vielen Toten garniert sind. Die Kinder sind darauf auch schon konditioniert. Kriegsspiele. Handys, und vieles mehr, mit dem sie davon abgehalten werden, den Eltern auf die Nerven zu gehen. Auf die Nerven zu gehen, und sie zu spüren. Sie spüren die Kinder nicht mehr. Sie sind beschäftigt. Sie spielen. Sie spielen alles. Sie dürfen alles spielen, wenn sie nur ruhig sind.

Der Mensch glaubt. Er glaubt, dass das gut sein kann. Dass das gut sein kann, und die Menschen weiterbringt. Nein! Es bringt die Menschen nicht weiter, sondern es entfernt sie. Es entfernt sie von sich selbst. Von sich selbst, und von anderen Menschen. Das kann sein. Es kann aber auch sein, dass die Menschen damit das verlieren, was sie glücklich macht. Sie können es verlieren, und sind dann allein.

Die Menschen sind allein. Sie sind allein, wenn sie nicht mehr erkennen, was sie sind. Sie sind nicht mehr sich selbst. Sie sind nur noch Getriebene. Sie sind getrieben von allem, was sie denken, dass es wichtig ist. Es ist nicht alles wichtig, aber sie denken, dass alles wichtig ist. Damit sind sie gefangen. Sie sind gefangen, und können nicht mehr anders.

Der Kreis hat sich geschlossen. Sie sind von sich entfernt. Sie sind nicht mehr bei sich. Sie sind nicht mehr bei sich, und getrennt von sich. Sie sind etwas überlassen, was wir das EGO nennen können.

Das EGO wird sie verführen. Es wird sie verführen, und sie nie mehr aus ihrem Gefängnis entlassen. Ihr Gefängnis ist ihr Denken.