Das Krebsgeschwür ist nicht das Einzige. Es gibt viel anderes, was es auch zu ändern gilt. Was ist das?
Es ist das Verhalten.
Menschen verhalten sich immer aggressiver. Sie verhalten sich immer aggressiver, und sind auch bereit, ihre Aggressionen auszuleben.
In die Tat umzusetzen. Sie kämpfen. Sie bringen sich um. Sie sind zu allem bereit.
Menschen sind Liebende und bringen sich um. Das kann doch nicht sein. Das darf nicht sein.
Warum tun sie das? Sie tun es, weil sie nicht erkennen, was es heißt, einen Menschen umzubringen.
Sie bringen Menschen auf unterschiedliche Art und Weise um. Sie bringen sie physisch um. Sie bringen sie psychisch um.
Sie sind nicht in der Lage zu erkennen, was das für sie heißt. Sie sind sich nicht bewusst, dass sie sich damit selbst zerstören.
Sie zerstören sich selbst, und erkennen nicht, dass, wenn sie sich selbst zerstören, sie kein Leben mehr haben.
Sie leben. Sie sind aber schon tot. Sie sind tot, weil sie nicht tun, was sie wollen. Sie wollen lieben. Sie sind Liebende.
Das können die Menschen nicht begreifen. Sie können es nicht verstehen. Weil sie nicht selbst denken. Sie werden gedacht.
Ihr EGO lässt sie das alles denken. Warum? Weil sie damit schwach werden. Schwach und leicht beherrschbar.
Sie sind beherrschbar, heißt: „sie können keine eigenen Entscheidungen mehr treffen.“
Sie sind beherrscht von ihren Gedanken!
Sie denken. Sie denken, und sind sich nicht klar, dass nicht sie denken. Sie denken, dass sie denken, das tun sie aber nicht!
Ihr EGO lässt sie denken. Lässt sie denken, was das EGO will. Wie muss der Mensch das verstehen?
Er kann das so verstehen. Er ist wie ferngesteuert. Er ist ferngesteuert, und tut nicht, was er will. Warum? Weil er denkt.
Er denkt, und glaubt, dass er denkt. Er denkt das, und weiß nicht, dass nicht er denkt. Er denkt nicht, und tut Dinge, die er nie tun würde.
Das ist auch der Grund, warum der Mensch die Erde so behandelt, wie er das tut. Er würde die Erde nie so behandeln. Warum? Weil er ein Liebender ist.
Er liebt die Erde. Er kann aber auch tun, was er tut. Er kann es tun, weil er denkt. Er denkt, dass die Erde ihm untertan ist. Das glaubt er.
Er glaubt, dass die Erde ihm untertan ist, und deshalb verhält er sich so, wie er sich verhält. Er quält die Erde. Er schändet die Erde.
Das muss aufhören. Es kann aber nur aufhören, wenn er anders denkt. Wenn der Mensch anders denkt, und sich dann anders verhält.
Das kann alles sein. Der Mensch kann so sein. Er kann aber auch anders sein. Dann, wenn er sein Denken nicht ändert.
Er ändert sein Denken nicht. Er ändert es nicht und erkennt nicht, dass er die Erde vernichtet. Die Erde, die ihn ernährt. Die Erde, die ihn schützt. Die Erde, die alles für ihn tut. Die Erde, die ihn liebt.
Er wird sich dessen erst bewusst, wenn er aufhört zu denken. Er denkt, und tut, was er tut. Das EGO sagt ihm: „du kannst die Erde schänden!“ Warum? Weil du der Herr bist.
Der Mensch ist aber nicht der Herr. Er ist der Partner der Erde. Das kann er begreifen. Wann? Wenn er feststellt, was es heißt, nicht der Partner der Erde zu sein.
Er ist schon lange nicht mehr der Partner der Erde. Sie ist sein Sklave. Denkt er. Das ist nicht so. Das wird er erkennen. Er wird es erkennen, und wieder versuchen, der Partner der Erde zu werden.
Das alles ist möglich. Es ist möglich, weil die Erde die Menschen liebt. Sie liebt die Menschen, die sie als Feind betrachten. So tun, als ob die Erde ihr Feind wäre.
Dabei liefert die Erde den Menschen alles. Nahrung. Kleidung. Wohnung.
Die Menschen wertschätzen das nicht. Warum? Weil sie sich selbst nicht wertschätzen. Sie wertschätzen sich selbst nicht, und deshalb auch die Erde nicht.
Das ist das Problem. Sie haben verlernt, was es heißt, zu wertschätzen.
Sie wertschätzen sich nicht, weil sie sich selbst nicht lieben.
Sie können sich selbst nicht annehmen, so wie sie sind. Sie sind einsam. Sie sind einsam, weil sie von sich selbst nichts halten.
Sie halten sich für nicht gut genug.
Das wurde schon oft von mir geschrieben. Es ist aber ein Kernproblem.
Es ist ein Kernproblem der Menschen.
Sie können sich selbst nicht annehmen, so wie sie sind.
Wo ist der Raum in unserer heutigen Zeit, in dem wir lernen, uns selbst zu begegnen? Wo können wir uns selbst finden?
Wie können wir uns selbst lieben, wenn wir uns nicht erkennen? Wie erkenne ich mich, wenn die in unserer Welt so laut kreischend und berauschend aufgepauschten Vergleich mich glauben machen, ich müsste so sein, wie jemand anderer – Idol der Werbung, next top model, Superstar, Dancing Star, Herminator, und wie man sie nennt. Und kaum versuche ich mich zu identifizieren mit meinem Vorbild, meinem „Lehrer“, schon ist er weg, nicht mehr in, der nächste Star taucht auf.
Daneben die Infantilisierung der Erwachsenenwelt, die den Kindern und Jugendlichen ihren Freiraum zur Entwicklung nehmen, und gleichzeitig ihre erwachsenen Vorbilder. Wo sind die Weisen, die den Kindern in menschlich-warmer Art mit genügend Distanz vorangehen, um als Leitbilder dienen zu können? Wo ist der konsumfreie Raum, in dem Kinder unbedarft und wertungsfrei probieren, erkunden, erfahren, ihre Neugier leben können?
So vernebelt ins Leben startend, wie sollen die jungen Erwachsenen in der ihnen augezwungenen Abhängigkeit von Geselslchaft, Staat, Normen, Marktwirtschaft und Geldverdienen (nicht: Beruf ausüben!) das Tor zum Selbst finden, zu sich selbst finden? Auch hier – die tägliche Überschwemmung durch angsterfüllende Bilder aus Rambo-artigen Filmen mit der Botschaft „ich alleine gegen alle“, die so lässig-coolen Topmodels als Superagenten von CIA, NYPD, fire brigade, Navy, oder bei uns modern gewordene SOKO – Soaps gegen das Böse. Sind das die Vorbilder der Gesellschaft? Selbst Spitzensport gerät zum Krieg der Nationen, der Teams und Personen, zum Kampf um die höheren Verdienste und besseren Werbeverträge.
Weit abgeschlagen dahinter tauchen die Superstars der Kunst und Kultur auf, kommerzialisiert in derselben Art.
Seit der Corona-Phase gibt es die neuen Helden – die in sozialem Engagement und großteils schlecht bezahlten Menschen, die das Versagen unserer gesellschaftlichen Systeme zu verhindern suchten. Sie werden nun in entwürdigender Art zu Helden gemacht, ohne etwas an ihren prekären Situationen zu ändern. Wir sitzen in der Loge des Theaters und beklatschen sie.
Verwundert es da, dass Agression die Welt regiert? Entweder so im Lebensüberfluss eingelullt, oder ganz und gar im Überlebenskampf verstrickt, beide extremen Lebensweisen erschweren es ungemein, den Weg zu sich selbst zu gehen, zur Ruhe zu kommen, sich selbst zu suchen und zu finden.
Agression ist Folge von Angst, wenn wir unsere Potentiale des Denkens beschränken auf die des Kleinhirns, mit den Aktionsprinzipien Angriff, Verteidigung und Totstellen.
Angst empfinden wir, wenn unsere Wahrnehmung verletzt wird. Angst entsteht vor allem dann, wenn man seine Selbstbestimmung aufgibt. Seine Selbstbestimmung gibt man auf, wenn man verletzt wird. Agression führt zu Verletzung. Je mehr ein Mensch Andere verletzt, umso größer ist die Angst, die er im Inneren empfindet. Was für ein diabolischer Kreislauf!
Von überall tönt heute die Werbe-Maschinerie zu uns
„Erkenne dich selbst, mach es wie ich!“
„Schau auf Bill Gates, Elon Musk, Steve Jobs – werde wie sie!“
„Die wichtigsten Tipps zur Selbsterkenntnis“
Alle sagen uns, du musst es bloss so machen, wie ich, wie ich es dir ansage, dann brauchst Du nichts lernen, dann bist du heil!
Nimm Antibiotika, Aspirin, dann bist Du gleich gesund, und brauchst dich nicht mit deinen Krankheiten beschäftigen. Hier ist das Mittel, dass Du schnell wieder funktionierst.
Mach Urlaub, geh zur Kur, lass Dich von den Spezialisten bewegen, dann funktionierst du rasch wieder, und bist bereit für ein weiteres verlorenes Lebensjahr im Rad unserer gesellschaftlichen Zwangsjacken, der Globalwirtschaft und Norm-Produkte, zu denen wir als Standardmenschen gehören müssen.
Klingt das einladend? Es tut mir (fast) leid, dass ihr hier meinen Aufschrei so zu lesen bekommt. Mich läd es nicht ein, mich schreckt es ab. Und ich werde mit jedem Tag wieder fröhlicher, erkennend, wie viele Menschen schon diesen Unwillen verspüren – der auch aggressiv macht. So vielen ist der Leidensdruck schon zu hoch, oder knapp davor, um etwas zu unternehmen. In kleinen Gruppen finden sie sich, entwickeln feine, sanfte Aktivitäten, und nutzen die Freiräume, die verblieben sind, um eine menschlichere Lebensweise zu finden. Interessant dabei, es sind nicht nur die Luxuserfahrungen Privilegierter, es sind auch einfache Menschen, die sich aus den Zwängen befreien, und mit wenig Materiellem ein gutes Leben, ein Leben mit Gleichgesinnten, in Zufriedenheit mit dem was da ist, entwickeln und führen wollen. Menschen, die ihr Selbst schon erahnen, oder schon gefunden haben. Menschen, die sich selbst schätzen und so mit Liebe und Achtsamkeit auf andere Menschen zugehen können. Menschen, wo Vergebung und Verzeihung keine leeren Gesten sind, die geben und Nehmen können, bei denen jede Gabe aus dem Herzen ein wundervolles Geschenk ist. Menschen, bei denen Aufmerksamkeit alleine schon soviel an Freude zurückfließen lässt, das für Agression kein Platz mehr ist, dass jede Angst verschwindet.
Und so entsteht ein Raum der Stille, der der Leere vorausgeht, die den Weg zu meinem inneren Zwilling eröffnet. Ein Raum, der mich zur Selbstheilung bringt, und mich mein Ego als das sehen lässt, was es ist – eine Entfernung von meinem Selbst, verstärkt durch die Echos der Marktschreier und Befriedigungssurrogaten, die mich so lange auf die Jagd nach Anerkennung durch andere hetzten, und vergessen ließen, dass es nur die Anerkennung meiner selbst ist, die mich zur Ruhe bringt, gelassen macht, mir wirkliche Freude macht.
Ich bin den Freunden und Führern sehr dankbar, die mich in meinen Lebensjahren begleitet haben und noch begleiten, die mir diese Erfahrungen ermöglichten, mich aus der Angst in die Gelassenheit führten, und dabei den Freiraum gestalteten, den ich brauche, um meinen eigenen Weg zu finden. Was für ein wunderbares Lebensgefühl, zwar die Einflüsse des Ego’s zu spüren, auch mal wieder reinzufallen, und doch auf die Gewißheit meiner Seele, meines Herzens zu vertrauen, und dadurch mehr und mehr mit Achtsamkeit, Humor, und Liebe dem entgegenzuschauen, was zu mir kommt, und die Ruhe zu spüren, dass genau das kommt, was ich nehmen kann. …..